Donnerstag, 22. Dezember 2011

Es ist kurz vor Weihnachten



Es begann alles im Mai 2011, als ich mich zum Kauf des Schwabenhäuschens in Szorosad (auf Ungarisch: die Enge), in Ungarn, Nähe Plattensee, entschied. Szorosad erstreckt sich auf 6,48 km², hat 96 Einwohner (2010), eine Bevölkerungsdichte von 14,81 Einwohner/ km2. Die nächste große Stadt, Siofok, liegt in 30 km Entfernung.Weitere größere Ortschaften sind Tab und Tamasi.

So liegt Szorosad in Ungarn, südlich von Donau und Plattensee



Die Ortsumrisse






und "das Anwesen" mit den 3 Gebäuden: Wohnhaus, Gästehaus, Sommerküche, Hühner- und Schweinestall








Starthilfe gaben mir die drei Musketiere aus dem Deutschen Osten, Bernd, Eckhard und Rainer, alles Experten, auch in Sachen Lehmbau. Sie gaben mir den Mut, letzten Ruck zu diesem Schritt und viel, viel Unterstützung im Verlauf. Sehr erwähnens- und sehenswert auch an dieser Stelle die Seite





Ob ich mit meinem Vorhaben auch mal dazugehöre?


Das Schwabenhäuschen




Die Straßenansicht


Die Terasse


Der Haupteingang



Die Treppen zum Haupteingang


Zusammengebrochener Teil der Nordwand - einst offene Küche hier


 Der Brunnen - wird mit den Nachbarn geteilt


Der Eingang zum Stall


... und rund um das einsame Lehmhaus ist in diesem Jahr einiges geschehen. Nur der Blog blieb vor lauter realen Aktivitäten auf der Strecke! Das kann ich aber jetzt nachholen und freudig Bericht erstatten.


Mit einer Gruppe interessierter Studenten der Fachrichtungen Architektur und Bau aus Budapest, der ad-hoc Bauleiterin Erika Friedrich aus dem Ökodorf Gyürüfü, Herrn Buzas Miklos, vom Volkskundemuseum in Szentendre und Herr Paksi Miklos, Statiker in Kaposvar, haben wir das fast Unmögliche angepackt. Der hintere Teil des Hauses war durch Regenfälle und geschädigtes Dach eingebrochen. Wir haben die 60 cm dicken Lehmwände in Stampflehmbauweise wieder hergestellt. Eine beeindruckende Leistung, an der sich sowohl Studenten als auch Dorfbewohner beteiligt hatten. So war das auch anno dazumal gelaufen, man hat sich beim Hausbau in großer Zahl eingefunden und sich gegenseitig geholfen. Es folgte das neu Eindecken des Hauses von einem Zimmermann. Die Dachziegeln sind neu gekauft und auf Antik gemacht. Die alten Dachziegel, von Anfang des vergangenen Jh., fanden bei der Bedachung von Stall und Scheune, ein zukünftiges Gästehaus, Anwendung. Es folgte der Abbau des in der zweiten Haushälfte beschädigten Dachbodens und das Abschälen des Lehmputzes. Was dabei zur Erscheinung trat war die Geschichte des Hauses. Auf dem Dachboden gab es noch alte Zeitschriften und Urkunden, die Wände verrieten die ursprüngliche Nutzung der Räume und anfängliche Wohnkonzepte. Die Fenster werden neu, nach vorgefundenem alten Vorbild erstellt. Die Haustechnik soll ebenfalls den aktuellen Standarden entsprechen.

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