so bin ich gestartet ... so war es im Verlauf ... und auch so ... und dann der Fundraising- Blog ....
2012 war arbeits- und ereignisreich. Auch wenn ich bei Weitem nicht die Fortschritte verzeichnen konnte, die ich mir in allzu optimistischer Weise am Anfang des Jahres vorgenommen hatte, so bleibe ich trotzdem erst einmal ruhig. Eine Konzession an die Langsamkeit, die ich mir im Rentenalter zugestehen möchte weil sie etwa weiser macht? Oder einfach nur die Anerkennung meiner Grenzen? Kommt die Aufregung erst 2013, wenn im Sommer der Umzug ansteht?
Jetzt erst einmal alles revue passieren lassen. Das Vorhaben für Sommer 2012 lautete: eine horizontale Lamellenisolierung für die alten Stampflehmwände, innere Trennwände und Türbögen erstellen, Fenster und Türramen einbauen. In Erfüllung ging davon zirka 60%. Unter anderem kamen Knieprobleme des jungen Maurermeisters der Sache in die Quere.
Zuerst wurde das Haus isoliert. Die Methode kommt aus Deutschland. Säure und rostbeständige Lamellen werden waagerecht in die Wand geschossen. Die Wand wird sozusagen von Mutter Erde getrennt. Wie das Haus dennoch stabil bleibt verstehe ich heute noch nicht.
Danach ging es an das Verputzen mit Lehmputz. Zuerst wurde eine Schicht vom selbstgemischten Lehmputz aufgetragen, um die größten Ungleichheiten auszutarieren. Das Rezept ist eine Wunder-Mischung aus Lehmerde - nun reichlich vorhanden im Hof nach dem Aushub für die Sickergrube - Sand, Strohhäcksel, Wasser und eingeweichte Pferdeäpfel.
Es dauerte eine Weile, bis wir das richtige Verhältnis der Beimengen heraus hatten. Solange der Lehm zur "fett" war bildeten sich Risse. Abhilfe brachte mehr Strohhäcksel.
Auf die Ausgleichsschicht kam die Schilfmatte und eine weitere Lehmputzschicht mit Hanfhäcksel. Die Nordwand wurde auf diese Weise, bis auf den Sockel, fertigestellt.
In Fortsetzung kam die Südwand dran.
Der Giebel der Westseite wird geschlossen. Alles mit alten Ziegeln aus Abbrüchen.
Die Trennwand zum Bad. Das Bad wird vom Schlafzimmer abgezwackt. Was mittendrin zu sehen ist sind nicht die zukünftigen Betten sondern die Mulden in denen Lehm gemischt wird.
Türbögen im Inneren und Fensterrahmen werden aus und eingebaut.
Die alten Fenster und Türen dienen als Muster oder werden restauriert.
Die Holzjalousien muß man sich dazu noch ausmalen.
Akazien-Naturzaun in Abwechslung mit Holundersträuchen ist die Grundstücksumfriedung. Wilder Hopfen hat sich breitgemacht und wird zur Herausforderung der Zukunft.
Mich als Fan gewonnen haben auf alle Fälle die in dieser Gegend wachsenden Essigbäume. Hier ihre Sommer wie Winter dekorativen kerzenartigen Samengebilde.
Mein guter Jugendfreund Norbert begleitete mich im September auf meinem Szorosad-Tripp. Noch genauer ausgedrückt, er chauffierte mich bis hin und machte damit hier Halt auf seiner Besuchs-Heimatreise nach Rumänien. Auf dem Rückweg nahm er mich einfach wieder mit. Das war toll Norbert!
Ich glaube, er hat sich in die Gegend verliebt. Vor allem der Weinberg hat es ihm angetan. Wer weiß, vielleicht bekommt das von Deutschen begründete Szorosad einen neuen deutschen Mitbewohner?! Es ging im Gänsemarsch den Weinberg hoch. Das Weinberghäuschen und der Ausblick waren den kleinen Ausflug mehr als wert.
Meine eigenen beiden Weinreben stehen noch in Schwieberdingen, Deutschland. Sie sollen jedoch mit in die neue Heimat. Für mich gehören sie zu mir. Wie meine Kinder. Sorte Otthelo. Vorteil: bedarf keiner besonderen Pflege und ist "voll Bio", da nicht gespritzt werden muss.
Einige Büsche habe ich Ende September mit ins neue Land genommen. Ich hoffe, sie werden die Umsiedlung überleben. Er sieht gleich freundlicher aus, der durch Bau und Abholzung kahlgemachte Hof.
Auch zwei meiner Lieblingsarbeitskolleginnen haben sich Ende September mit mir nach Szorosad gewagt. Und - oh Wunder - trotz noch prekärer Bedingungen haben sie es genossen und wollen wiederkommen. Schöne Aussichten zum Jahresende!